Ein E-Scooter bzw. lt. Hersteller "eScike" mit 16 Zoll (hinten) bzw. 20 Zoll-Reifen (vorne). Kräftiger 450 Watt-Motor, der bis 25 km/h beschleunigt, dazu ein 48 V Lithium Ionen Akku (7.5 A). Mit 18,9 kg im Vergleich zu anderen E-Scooter schwerer. Die maximale Traglast liegt laut Herstellerangaben bei 120 kg. Am einfach gehaltenen Display (ohne Appanbindung) werden KM-Stand und Akku-Stand angezeigt, außerdem kann zwischen drei Fahrmodi gewählt werden mit unterschiedlicher km/h-Begrenzung. Aktuell noch keine Straßenzulassung (ABE) für Deutschland - an dieser wird lt. Hersteller noch gearbeitet.
Das gefällt uns
- hoher Fahrkomfort dank großer Reifen
- kräftige Motorisierung
- Reichweite (getestet) bei gut 30 km
Das könnte besser sein
- (noch) keine Straßenzulassung für DE
- Bremsen packen kräftig zu, quietschen aber etwas
Erfahrungs- und Testbericht
Wir haben den Parder One mehrere Wochen getestet. Hier unser Eindruck:
- Motor und Akku: Der 450 Watt-Antrieb sorgt zusammen mit einem 48 V Lithium Ionen Akku (7.5 A) für eine kräftige und mehr als ausreichende Beschleunigung bis 25 km/h, die wir beim Test in etwa 5 Sekunden erreicht haben. Die Geschwindigkeit wird recht komfortabel per Drehgriff geregelt. Der Akku ist unter dem Trittbrett verbaut – optimal für einen mittigen Schwerpunkt.
- Bereifung: ist einer der größten Vorteile im Vergleich zu anderen E-Scootern. Vorne 20 Zoll, hinten 16 Zoll-Luftreifen: Das sorgt für eine große Laufruhe auf Asphalt. Und selbst auf der Wiese oder abseits befestigter Wege sind wir beim Test ohne Probleme vorangekommen.
- Reichweite: Wir haben den PARDER ONE unter realen Bedingungen, also mit vielen kürzeren Fahrten, 90 kg Fahrergewicht und unterschiedlichem Gelände getestet. Bei einer Umgebungstemperatur zwischen etwa 10 und 15 Grad Celsius schafften wir durchschnittlich 31 km Reichweite. Das ist für kurze Fahrten in der Stadt aber auch für etwas längere Ausfahrten ausreichend. Wieder aufgeladen ist der Akku zu 100% nach etwa 5 Stunden.
- Gewicht: Mit 18,9 kg zählt der Scooter nicht zu den Leichtgewichten, er ist somit in etwa so schwer wie der Testsieger-Scooter des ADAC, der MAX G30D von Ninebot/Segway. Aufgrund des vergleichsweise langen Radstandes (Abstand zwischen den zwei Achsen) und des Gewichts ist der PARDER ONE aber wohl ohnehin weniger darauf ausgelegt, regelmäßig in Stiegenhäusern rauf- und runtergeschleppt zu werden.
- Maximale Traglast: liegt laut Herstellerangaben bei 120 kg. Somit ist der Scooter auch für Personen mit etwas höherem Gewicht gut geeignet.
- Bremsen: Zwei mechanische Scheibenbremsen sorgen dafür, dass der Scooter fein dosiert abgebremst werden kann – und im Bedarfsfall auch wirklich abrupt zum Stehen kommt.
- Beleuchtung und Klingel: die Beleuchtung ist ok und inklusive Bremslicht, vor allem die Beleuchtung hinten aber nicht unbedingt mit großer Strahlkraft – im Grunde unser einziger kleiner Kritikpunkt, den wir ausfindig machen konnten. Die Klingel deutlich hörbar, wenngleich subjektiv kein „Hörgenuss“ – aber Sicherheit geht hier eben vor.
- Display: ist sehr einfach gehalten – was wir positiv bewerten. Keine Registrierung erforderlich, kein App-Zwang etc. Angezeigt werden km/h, KM-Stand und Akku-Stand. Außerdem kann zwischen drei Fahrmodi gewählt werden mit unterschiedlicher km/h-Begrenzung. Mehr braucht es unserer Erfahrung nach im Alltag nicht.
- Fahrverhalten und Bedienbarkeit: Sehr positiv auffallend ist, dass durch die große Bereifung – im Gegensatz zu den meisten anderen E-Scooter mit kleineren Reifen – der Gashebel nicht durchgängig durchgedrückt werden muss. Ein Teil der Wegstrecke kann ohne Gas gerollt werden. Das kann auch gezielt dazu eingesetzt werden, um die Reichweite zu erhöhen. Positiv ist außerdem der lange Radstand, der vor allem die Kurvenlage verbessert und generell für hohe Stabilität sorgt. Vom langen Radstand abgeleitet ergibt sich auch ein angenehm langes Trittbrett bzw. eine Standfläche, die zudem gummiert und rutschsicher ist.
- Weitere Ausstattung: Der PARDER ONE ist außerdem mit einem Schloss als Diebstahlsperre ausgestattet – wobei dieses nur verhindert, dass der Scooter in Betrieb genommen werden kann. Ein Diebstahl wird damit eher nicht verhindert. Auf Nachfrage beim Hersteller wurde uns mitgeteilt, dass bereits an einem zusätzlichen Schloss getüftelt wird – wir sind darauf gespannt. Außerdem an Bord: ein Lenker, der per Schnellverschluss klappbar ist, damit das Gefährt auch in einem PKW Platz findet. Auch ein Seitenständer ist inkludiert – dieser ist nicht überdimensioniert, aber dem Gefährt angemessen ausgewählt.
Produktdaten
- Gewicht
- 18,9 kg
- Weitere Infos
- Bereifung: 16 Zoll vorne, 20 Zoll hinten
- max. Traglast: 120 kg
- Leistung: 450 Watt
- Akku: 48 V Lithium Ionen Akku (7.5 A)
Unser Fazit zum Parder One
Der PARDER ONE konnte uns beim Test in allen wesentlichen Kriterien überzeugen: Rasante Beschleunigung, Reichweite von über 30 km, fein dosierbare Scheibenbremsen und vor allem die große Bereifung, die für große Laufruhe sorgt. Zudem der lange Radstand, der für Stabilität vor allem auch in Kurvenlage sorgt. Mit knapp 19 kg zählt der E-Scooter aber nicht zu den leichtesten Modellen, lässt sich aber von einem Erwachsenen durchaus noch tragen bzw. heben. Kleiner Kritikpunkt außerdem: Die Beleuchtung nicht mit der allerhöchsten Strahlkraft, vor allem hinten.
Insgesamt ein E-Scooter, den man absolut dem Premium-Segment zuordnen darf. Wer einmal mit 16 bzw. 20 Zoll-Bereifung unterwegs war, möchte kaum mehr auf einen E-Scooter mit 8 oder 10 Zoll-Reifen zurückwechseln. E-Scooter-Fans aus Deutschland werden somit sehnlich auf die Straßenzulassung warten, die vom Hersteller für 2024 angepeilt wird.