Inhaltsverzeichnis
Bis Ende des 19. Jahrhunderts waren Rückentragen ein wichtiges Transportmittel der Wirtschaft.[1] Heute transportieren wir auf diese Art „nur“ noch das Wichtigste: unsere Kinder. Ob bei längeren Ausflügen oder Wanderungen in den Bergen: Eine Kraxe wird wie ein Wanderrucksack umgehängt und ist trotz der Gewichtsbelastung für Eltern eine große Erleichterung. Schließlich kann mit einem Kindertragerucksack unwegsames Gelände einfacher überquert werden als etwa mit einem Kinderwagen oder einem Bollerwagen.
Entscheidend für Eltern und Kinder ist dabei der Komfort. Minderwertige Kraxen machen sich bereits nach kurzer Tragedauer bemerkbar, entweder durch Rückenschmerzen und verschwitzte Rücken bei den Erwachsenen oder durch quengelnde Kinder in unbequemen Positionen. Aber auch Schadstoffe bei der Imprägnierung (z.B. PFC)[2] haben in Kinderkraxen nichts verloren, ein UV-Sonnenschutz mit ausreichendem Lichtschutzfaktor ist hingegen besonders bei längeren Strecken unverzichtbar.
Wir haben für diesen Ratgeber massiv von den Erfahrungen der Mitglieder unserer Dad’s Life Community profitiert. Mit Kindertragerucksäcken von deuter und Osprey haben wir selbst den Test gemacht. Weitere Recherchen haben wir auf Sportartikel-Messen bzw. bei den Herstellern selbst durchgeführt.
Tipp: Eine Übersicht über die besten Trekkingzelte für Wanderungen & Bergtouren gibt’s hier.
Checkliste für Kinderkraxen
- Alter: Laut einigen Herstellern können Kinderkraxen bereits Babys ab 8 Monaten transportieren. Wichtiger als das Alter ist allerdings die Ausprägung der Nackenmuskulatur: der Kopf muss selbstständig gehalten werden können. Dies ist nach Erfahrungen in der Dad’s Life Community eher ab 12 Monaten der Fall. Bis zu welchem Alter eine Kraxe eine Option ist, hängt vom Gewicht ab – meist aber nicht länger als 5 Jahre.
- Maximalgewicht: Die maximale Zuladung variiert bei den Herstellern je nach Modell. Mindestens 18 kg Zuladungsgewicht sollten es bei Kinderkraxen sein, um beispielsweise Kinder bis ca. 5 Jahre (Durchschnittswert laut GBE)[3] transportieren zu können. Einige Hersteller geben anstelle des Zuladungsgewichtes das maximale Gesamtgewicht an – hier müssen das Eigengewicht der Trage sowie zusätzliche Beladung mit eingerechnet werden.
- Gewicht: Ein geringes Eigengewicht einer Trage ist für den Träger (oder die Trägerin) entscheidend. Schon wenige hundert Gramm können bei längerer Tragedauer während eines Ausflugs einen großen Unterschied machen. Die leichtesten Kraxen bringen gerade mal 2,3 kg auf die Waage, schwere Modelle über 4 kg.
- Ergonomie: Damit Kinder eine angenehme und auf Dauer auch gesunde Position in der Kraxe einnehmen, ist eine verstellbare Sitzpolsterbreite wichtig. Auch höhenverstellbare Fußstützen machen längere Wanderungen für Kinder deutlich angenehmer. Bauchgurt, Schultergurt und Brustgurt sind hingegen wichtig für den Komfort des Trägers. Bei hochwertigen Kindertragen ist auch die Rückenlänge veränderbar, sodass sie für Erwachsene unterschiedlicher Größe passt.
- Belüftung: Eines der größten Ärgernisse beim Tragen eines Rucksacks oder einer Rückentrage von niedriger Qualität ist der schweißnasse Rücken. Hersteller von hochwertigen Kraxen wirken dem durch speziell gebogene Netzrücken-Systeme und perforierte Trägergurte entgegen. Dadurch bleibt der Rücken besser belüftet, ohne den Schwerpunkt zu sehr nach hinten zu verlagern.
- Verarbeitung und Materialqualität: Saubere und hochwertige Nähte sowie ein robustes Material sind Grundvoraussetzung, damit eine Kindertrage ihren Zweck erfüllen kann. Bei längeren Wanderungen ist es besonders ärgerlich, wenn unterwegs das vermeintlich günstigere Modell reißt und somit unbrauchbar wird. Namhafte Hersteller können hingegen auf Prüfzertifikate wie das GS-Zeichen des TÜV[4] verweisen.
- Schadstoffe: Besonders bei den Imprägnierungen von Kinderkraxen finden sich bei minderwertigen Modellen Schadstoffe wie z.B. PFC[2]. Bewährte Hersteller sind sich dieser Problematik bewusst und kommen ohne Schadstoffe aus.




Empfehlenswerte Kindertragen
Nach welchen Kriterien erfolgt die Auswahl der Produkte?
Wir vertrauen bei der Produktauswahl auf unsere Fachredakteure und Experten. Außerdem fließen die Rückmeldungen der Dad‘s Life-Community sowie seriöse Prüfzeichen, Gütesiegel und Testergebnisse in die Auswahl der von uns empfohlenen Produkte mit ein.
deuter Kraxe
Hochwertige Kraxen werden aktuell am deutschen Hersteller deuter gemessen. Das bayrische Unternehmen überzeugt mit seinem Aircomfort-Netzrückensystem, hohem Tragekomfort und TÜV-geprüfter Sicherheit.[4]
Vaude Kraxe
Das baden-württembergische Familienunternehmen Vaude hat sich durch leichte und komfortable Rückentragen einen Namen gemacht. Diese beruhigen sogar das Gewissen, wird Vaude regelmäßig für seine ökosoziale und nachhaltige Produktion ausgezeichnet.[5]
Weitere Kinderkraxen
Im Outdoor-Bereich gibt es weitere Hersteller, die sich auch durch hervorragend konstruierte Kraxen hervorheben. Die Anforderungen werden von den einzelnen Modellen mehr als zufriedenstellend erfüllt.
Alternative zur Kraxe: free on shoulders Schultertrage
Kinder auf der Schulter statt in einer Kraxe zu tragen, ist billiger. Aber auch mühsamer und komplizierter, weil man die Beine der Kleinen ständig im Griff haben sollte. Das hat der Salzburger Thomas Amerijan mit seinem Unternehmen Riesenzwerg nun neu gedacht und ein patentiertes Tragesystem namens fr-o-sh (free on shoulders) entwickelt. Wir hatten über den Sommer die Gelegenheit, das relativ simple Gurtsystem zu testen.




Das Tragesystem besteht aus zwei patentierten Fußschlaufen und einem zusätzlichen Gurt. Die Fußschlaufen können entweder direkt an den Straps eines Rucksacks fixiert – kompatibel mit allen gängigen Wander- und Trekkingrucksäcken – oder am Gurt befestigt und ohne Rucksack um den Rücken gebunden werden. Mit dem kleinen Packmaß von 10x6x3 cm lassen sich Trageschnallen und Gurt leicht in einer Jackentasche oder im Rucksack verstauen. So hat man das alternative Tragesystem im Alltag immer dabei.
Unser Fazit: Nette Erfindung, die vor allem für Rucksackträger, die ihre Kinder ohnehin oft schultern müssen, ideal ist. Der beiliegende Gurt ist – wenn einmal richtig eingestellt – leicht zu transportieren und schnell im Einsatz. Der Preis ist mit knapp 50 Euro happig, erklärt sich aber auch durch die lokale Produktion in Österreich. Hier geht’s zum Produkt.
Bestseller: Kinderkraxe
Wir haben die beliebtesten Kindertragerucksäcke inklusive Angebote in einer Bestseller-Liste für euch aufbereitet (die Auswahl wird täglich aktualisiert).
Was wird am häufigsten gekauft?
Keine Empfehlung ist so glaubwürdig wie ein verifizierter Kauf. Deshalb suchen unsere Crawler täglich die meistverkauften Produkte auf Amazon aus jeder relevanten Kategorie. Das Ergebnis zeigen wir in den Bestseller-Listen.
Häufige Fragen zu Kinderkraxen
– Fußstützen und der Sitzpolster müssen auf die Größe des Kindes einstellbar sein, damit eine gute Haltung gewährleistet ist. Für die Eltern ist Brustgurt, Hüftgurt und Schultergurt wichtig, um die Last über einen längeren Zeitraum tragen zu können.
– Die Belüftung ist bei längeren Touren mit der Kraxe besonders wichtig. Ein Netzrücken-System sorgt für Belüftung am Rücken, perforierte Schultergurte tragen ebenso zu einer reduzierten Schweißbildung bei.
– Der Rahmen muss robust und dennoch leicht sein, Alu-Rahmen haben sich hierfür bewährt. Auch ein Standfuß ist hilfreich, um das Einsteigen zu erleichtern.
Bei der Auswahl der passenden Trage spielen Größe und Gewicht des Kindes eine entscheidende Rolle. Das vom Hersteller angegebene Maximalgewicht sollte dabei aus Sicherheitsgründen nie überschritten werden. Kraxen mit Fußstützen eignen sich besonders für kleinere Kinder, da diese die Haltung verbessern. Falls die Kraxe von Erwachsenen unterschiedlicher Größe (Papa und Mama) getragen wird, sind verstellbare Gurte unerlässlich.
Billigen Tragen fehlt es oft an einem guten Belüftungssystem, was bei langen Wanderungen starke Schweißbildung am Rücken und damit einhergehend Verkühlungsgefahr zur Folge hat. Minderwertige Kraxen sind zudem sichtbar schlechter verarbeitet. Dabei sind offene Nähte und mangelnde Fixierungen nicht nur ein Ärgernis, sondern können auch zu einem Sicherheitsrisiko werden.
– deuter (1898 gegründeter Rucksack– und Schlafsack-Spezialist mit Sitz in Gersthofen bei Augsburg, mehrfach für nachhaltige Produktion ausgezeichnet)
– Vaude (Outdoor-Ausrüster aus Tettnang, Baden-Württemberg, 2015 als Deutschlands nachhaltigste Marke prämiert[5])
– Osprey (Kalifornischer Rucksack-Hersteller mit knapp 50 Jahren Erfahrung, Produktion mittlerweile nach Südkorea und Vietnam ausgelagert)
– Thule (1942 im schwedischen Malmö gegründetes Unternehmen mit Fokus auf Dachträgern, Fahrradanhängern und Kindertransportlösungen)
Mit einer Kraxe bzw. Rückentrage können Babys und kleine Kinder bis ca. 22 kg über unwegsames Gelände komfortabel transportiert werden. Damit sind diese Tragelösungen für lange Ausflüge oder Wanderungen interessant, auf denen Kinderbuggys oder Bollerwägen zu sperrig oder unfahrbar sind.
Wenn das Gelände weitläufig und der Boden halbwegs befahrbar ist, sind Kinderbuggys, Bollerwägen oder auch zum Buggy umfunktionierte Fahrradanhänger mit großen Reifen eine mögliche Alternative. Für Babys ist eine Babytrage nicht nur eine weitere, sondern vor allem auf längeren Touren aufgrund der gesünderen Positionierung („Anhock-Spreizhaltung“)[6] auch die bessere Option.
Einige Hersteller geben ihre Rückentragen schon für Kleinkinder ab 8 Monaten frei. Die Nackenmuskulatur des Babys sollte auf jeden Fall ausreichend stark sein, um den Kopf selbst sicher zu halten. Daher ist die Nutzung eher erst ab etwa 12 Monaten zu empfehlen.
Fazit: Welche ist die beste Kraxe für Kinder?
Eine gute Kindertrage überzeugt durch hohen Komfort dank ausreichender Sitzpolsterbreite und Fußstützen sowie ein individuell einstellbares Gurtsystem. Jede Naht ist sauber verarbeitet, die Stabilität (Alu-Rahmen und Standfuß) TÜV-geprüft und der Rücken dank Netzsystem gut belüftet.
1. deuter Kid Comfort Pro: hochwertige Kindertrage mit stufenloser Rückenlänge-Einstellung und Fußstützen, belastbar bis 22 kg (Kind) + 2 kg (Gepäck im großen Bodenfach und Seitentaschen)
2. Vaude Shuttle Base: leichte Kraxe mit guter Polsterung und variabler Sitzeinstellung, für Kinder bis 105 cm Größe und 18 kg Gewicht
3. Osprey Poco LT: komfortable und sauber verarbeitete Kraxe, smarte Verstauungsmöglichkeiten, für Kinder bis 22 kg
Mehr zu Kraxen für Kinder
Video: deuter Kid Comfort Pro im Test
Was die Kid Comfort Pro von deuter so besonders macht, wie man die Kinder richtig positioniert und welche Fehler man vermeiden sollte, erklärt Thomas Martens auf seinem YouTube-Kanal.
Quellen
- Wikipedia: Rückentrage [1]
- Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg: Informationen zu PFC [2]
- Gesundheitsberichterstattung des Bundes: Durchschnittliche Körpermaße der Bevölkerung [3]
- DGUV: GS-Zeichen: Geprüfte Sicherheit [4]
- Wikipedia: Vaude [5]
- Tagesspiegel: Die richtige Position – Geborgenheit in der Anhock-Spreiz-Stellung [6]
Änderungsprotokoll
- 26.10.2023: Produktinformationen aktualisiert und um Erfahrungen aus der Dad’s Life Community ergänzt.
- 26.07.2023: FAQ, Fazit und Quellen hinzugefügt.
- 10.06.2023: Bilder vom Praxistest mit der deuter Kraxe gefügt.
- 05.05.2023: Neue Kindertragen recherchiert und zur besseren Orientierung in Subkategorien (Top-Marken) gegliedert.
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