Konstruktionsspielzeug: "Sky Trails Starter Kit (71969)" von Playmobil im Review

Wir haben ein umfangreiches "Sky Trails"-Paket von Playmobil zur Verfügung gestellt bekommen und konnten es kaum erwarten, das neue System mit unseren zwei 7-jährigen Produkttestern auszuprobieren.

Schon beim Auspacken ist uns aufgefallen, wie leicht die Teile sind – vor allem im Vergleich mit Holz-Kugelbahnen oder metallischen Systemen. Dennoch halten die Steher und Säulen einiges aus. Zu Beginn haben wir uns beim Aufbau an die Anleitung gehalten, auch weil viele Komponenten selbst für erfahrene Kugelbahn-Bauer neu sind. Die namensgebenden "Skytrails" sind im Endeffekt schmale Schienen, die von Stehern gehalten werden und auf denen die kleine Playmobil-Figur nach unten saust.

Sausen ist auch das Stichwort. Denn im Vergleich zum recht langwierigen Aufbau – vor allem bei den ersten Malen – ist der Flug des "Sky Riders", so nennt Playmobil die Figur, die mit einem gleitenden Rucksack an den Schienen befestigt ist, schnell vorbei. Dabei braucht es auch etwas Übung, um die Strecke so hinzubiegen, dass er mit einmal Starten auch ganz bis zum Ende kommt. Der Confetti-Trichter ist ein Highlight des Starter-Kits, wobei die Kids mehr Freude an der kurzen Farbexplosion hatten als der Vater, der die winzigen Teile dann mühevoll vom Boden aufklauben muss.

Gut gefällt uns, dass mit den Säulen und Tischbefestigungen schnell an Höhe gewonnen werden kann. Allerdings braucht man dafür auch die passende Tischplatte oder einen Kasten in der Nähe. Das Starten selbst funktioniert mit einem speziellen Mechanismus, der Kinder ebenso beim ersten Mal noch etwas überfordern kann. Insgesamt muss sich vieles erst einspielen, aber mit den Zusatzsets gibt es – natürlich nur gegen Aufpreis – viele Möglichkeiten für immer wieder neue Strecken. Und Action-Elemente, die nicht so „wartungsintensiv“ sind wie der Confetti-Trichter. 

Bewertungsergebnis im Detail

Funktionalität: 81/100 Punkte

Das "Sky Trails" Starter Kit erfüllt seine Funktion als Konstruktions- und Actionspielsystem zuverlässig. Das modulare Stecksystem ermöglicht flexible Streckenkonstruktionen mit Kurven, Rampen und verschiedenen Actionelementen. Die selbstgebauten Bahnen sind überraschend stabil und erlauben kreative Parcours quer durch Wohnräume. Die Kompatibilität mit vorhandenen Playmobil-Figuren erweitert die Spielmöglichkeiten erheblich. Allerdings zeigen sich in der praktischen Anwendung mehrere funktionale Einschränkungen. Der Aufbau erfordert über eine Stunde Vorarbeit, bevor das eigentliche Spiel beginnen kann. Das Starter-Set bietet nur begrenzte Streckenvariationen, und die Fahrten dauern lediglich zwei bis drei Sekunden. Die beworbene "Action" bleibt daher ein wenig hinter den Erwartungen zurück. Für spektakuläre Parcours, wie sie in der Werbung gezeigt werden, sind kostenpflichtige Erweiterungen praktisch unvermeidlich. Die mechanische Funktionsweise basiert ausschließlich auf Schwerkraft, wodurch der Aktionsspielraum begrenzt bleibt. Jüngere Kinder können zudem vom Aufbau überfordert sein und benötigen Unterstützung.

Sicherheit: 89/100 Punkte

Das Produkt erfüllt hohe Sicherheitsstandards und eignet sich gut für die empfohlene Altersgruppe ab sieben Jahren. Die Konstruktion kommt ohne Batterien oder elektrische Komponenten aus, was potenzielle Gefahrenquellen eliminiert. Die aufgebauten Bahnen sind recht stabil und fallen nicht bei kleinsten Berührungen auseinander. Gummiplättchen an den Befestigungsklemmen verhindern das Rutschen und schützen zugleich Möbeloberflächen vor Beschädigungen. Ein spezifischer Sicherheitsaspekt betrifft die grauen Standfüße, die aus sprödem, dünnwandigem Kunststoff gefertigt sind und potenziell brechen könnten. Besonders problematisch ist, dass laut mitgeliefertem Katalog keine Ersatzteilnummer für diese kritischen Komponenten existiert. Die zahlreichen Kleinteile, die während des Aufbaus verarbeitet werden müssen, stellen für Geschwisterkinder unter drei Jahren ein Verschluckungsrisiko dar.

Schadstoffe: 86/100 Punkte

Zu möglichen Schadstoffbelastungen liegen keine spezifischen Testergebnisse vor. Das Produkt besteht aus Gummi und Kunststoff. Playmobil ist als etablierter Hersteller bekannt für die Einhaltung europäischer Sicherheitsstandards und Spielzeugnormen. In den Erfahrungsberichten und auch bei unserem Test gab es keine Hinweise auf unangenehme chemische Gerüche, Hautreizungen oder andere gesundheitliche Bedenken. Die Bewertung basiert auf der allgemeinen Reputation von Playmobil bezüglich Produktsicherheit und dem Fehlen negativer Berichte, kann jedoch ohne unabhängige Laboranalysen nicht vollständig verifiziert werden. Die gewohnt hohe Playmobil-Qualität deutet auf verantwortungsvollen Materialeinsatz hin, dennoch wäre für eine Höchstbewertung eine transparente Dokumentation der verwendeten Materialien und deren Prüfung wünschenswert.

Verarbeitung & Langlebigkeit: 88/100 Punkte

Die Verarbeitung entspricht der bewährten Playmobil-Qualität mit robusten, passgenau gefertigten Komponenten. Die flexiblen Schienen lassen sich um 90 Grad biegen, ohne zu brechen, was die Haltbarkeit im alltäglichen Gebrauch unterstreicht. Alle Teile sind präzise gefertigt und lassen sich gut zusammenstecken sowie wieder lösen – wenn auch bei einigen Komponenten nur unter ordentlichem Kraftaufwand. Die Konstruktionen halten auch intensiverer Bespielung stand, wenngleich die Trails sich immer wieder verschieben. Ein signifikanter Schwachpunkt sind die bereits erwähnten Standfüße aus sprödem Kunststoff, die aufgrund ihrer dünnwandigen Bauweise zu Brüchen neigen können. Diese strukturell wichtigen Elemente stellen potenzielle Sollbruchstellen dar, die die Langlebigkeit des gesamten Systems beeinträchtigen könnten. Bei normaler, altersgerechter Nutzung sollte das System dennoch mehrere Jahre Spielspaß bieten. Die modulare Bauweise verlängert den Produktlebenszyklus durch Erweiterungen nochmals.

Nachhaltigkeit: 72/100 Punkte

Zur Nachhaltigkeit des Produkts liegen kaum konkrete Informationen vor. Das Spielzeug besteht überwiegend aus Kunststoffkomponenten ohne erkennbare Verwendung recycelter Materialien. Es gibt keine Hinweise auf umweltfreundliche Produktionsprozesse. Die vielen Plastiksackerln, in denen die Teile verpackt sind, mögen zwar zu 100 Prozent recyclet sein, ein schlechtes Gefühl hat man angesichts des vielen Plastikmülls nach dem Aufbau aber dennoch. Die Horst Brandstätter Group, Muttergesellschaft von Playmobil, macht keine spezifischen Angaben zu Nachhaltigkeitsinitiativen bei diesem Produkt. Positiv zu bewerten ist die grundsätzlich gute Verarbeitung, die eine lange Nutzungsdauer ermöglicht und damit vorzeitige Entsorgung vermeidet. Die Kompatibilität mit vorhandenen Playmobil-Figuren reduziert die Notwendigkeit zusätzlicher Käufe. Das Geschäftsmodell mit zahlreichen Erweiterungssets fördert zusätzlichen Konsum. Ohne konkrete Angaben zu Recyclingfähigkeit, CO2-Fußabdruck oder Kreislaufwirtschaftskonzepten bleibt die Nachhaltigkeitsbewertung im unterdurchschnittlichen Bereich.