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Gemäß der Montessori-Pädagogik[1] lernen Kinder am meisten, wenn sie das tun, was die Erwachsenen tun. Ein Lernturm ist dafür ideal, denn klettert ein Kind auf dieses Behelfsmöbelstück, steht es auf Augenhöhe mit den Eltern und kann in den Alltag integriert werden – egal ob in der Werkstatt, der Küche oder am Waschbecken. Unbestätigten Gerüchten zufolge sollen manche Väter für ihre Söhne den Lernturm sogar mit in die nächste Kneipe genommen haben.
Damit man seine Kinder guten Gewissens auf Lerntürme steigen lassen kann, muss man beim Kauf (oder beim selber Bauen) aber einige Punkte beachten. Denn instabile Konstruktionen, rutschige Stufen oder unsichere Halterungen bergen Verletzungsgefahren, vor allem für sehr kleine Kinder. Im Vergleich dazu bieten vertrauenswürdige Hersteller solide, smart designte und kippsichere Modelle an, auf denen die Kinder nahezu bedenkenlos am alltäglichen Leben teilhaben können.
Wir haben recherchiert, welche Sicherheitskriterien bei einem Lernturm wichtig sind und haben auch unsere eigenen Erfahrungen mit unterschiedlichen Lerntürmen (u.a. von JOWE, Lärna und dem IKEA-Lernturm) einfließen lassen. Auch einige Tipps und Empfehlung aus der Dad’s Life Community haben wir hier berücksichtigt.
Tipp: Eure Kinder wollen höher hinaus? Eine Übersicht der besten Klettergerüste findet ihr hier.
Checkliste für Lerntürme
- Alter: Es ist schwer, pauschal das richtige Alter für einen Lernturm festzulegen. Grundsätzlich sollten Kinder ab etwa 2 Jahren in der Lage sein, eigenständig auf den Lernturm zu klettern und sicher darauf zu stehen; ist ein Kind beim Aufsteigen auf Hilfe angewiesen, ist es nach streng ausgelegten Montessori-Prinzipien[1] noch zu früh für einen Lernturm.
- Stabilität: Das mit Abstand wichtigste Kriterium: der Lernturm darf nie umfallen. Angesichts von neugierigen und kletterbegeisterten Kindern ist das gar nicht so einfach und bedarf einerseits einer smarten Konstruktion, andererseits der Aufmerksamkeit der Eltern. Denn 100-prozentige Sicherheit gibt es nicht. Hochwertige Modelle sind hier im Vergleich zu günstigeren oder DIY-Lösungen klar im Vorteil, auch weil sie neben einem stabileren und rutschfesten Untergrund auch solide und vor dem Rausfallen schützende Querverstrebungen besitzen.[2]
- Höhenverstellbarkeit: Dank mehrstufig verstellbarer Böden oder Trittbretter können die Lerntürme mit den Kindern „mitwachsen“. Wer sichergehen möchte, dass die Kinder schon von klein auf ohne Hilfe auf- und wieder raussteigen können (was der Montessori-Pädagogik entspricht), sollte auf diese Flexibilität achten.
- Rutschfestigkeit: Viele Modelle sind – aus Gründen der einfacheren Reinigung – lackiert. Das macht es zwar einfacher, Essensreste oder Malfarben abzuwischen, sorgt aber auch für rutschigere Trittflächen. Dem versuchen manche Hersteller mit aufklebbaren Anti-Rutsch-Streifen entgegenzuwirken.
- Montage: Die meisten Modelle sind recht simpel zusammenzubauen, wenngleich es immer wieder vorkommt, dass einige Löcher nicht vorgebohrt sind oder Schrauben fehlen. Mit Basis-Handwerkszeug und -Wissen lässt sich das aber gut hinbekommen.
- Maximallast: Die meisten Hersteller geben an, wie hoch die maximale Belastung (meist zwischen 50 kg und 100 kg) sein darf. Das mag für kleine Kinder keine große Relevanz haben. Wer aber selbst mal schnell auf den Lernturm steigen möchte, um etwas aus dem oberen Küchenregal zu holen, weiß diese Info zu schätzen.
- Material: Alle empfehlenswerten Hersteller setzen auf Holz als Primär-Material. Im Vergleich zu billigeren Modellen überzeugen hochwertige Produzenten mit von Tischlern gefertigten Naturhölzern. Ein Unterschied, den man sogar riechen kann. Da viele Hölzer lackiert werden, ist es zudem wichtig, darauf zu achten, dass die Lackierung lebensmittelecht und speichelfest nach DIN EN 71-3 ist.
Unsere 3 Lernturm-Favoriten
Nach welchen Kriterien erfolgt die Auswahl der Produkte?
Wir vertrauen bei der Produktauswahl auf unsere Fachredakteure und Experten. Außerdem fließen die Rückmeldungen der Dad‘s Life-Community sowie seriöse Prüfzeichen, Gütesiegel und Testergebnisse in die Auswahl der von uns empfohlenen Produkte mit ein.
Dieser Lernturm wird aus massivem Buchenholz in Österreich hergestellt. Die Oberfläche ist fein geschliffen und naturbelassen. Der Lernturm ist in zwei Positionen höhenverstellbar und klappbar, um ihn bei Bedarf platzsparend zu verstauen. Geeignet für Kinder ab etwa 12 Monate.
Das gefällt uns
- echte Tischler-Qualität aus Österreich
- heimisches Buchenholz
- höhenverstellbar
Das könnte besser sein
- Versandzeit nach Deutschland etwa 4 Tage
Unser Fazit
Dieser Lernturm wirkt nicht nur optisch hochwertig, sondern ist auch tatsächlich robust, stabil und recht kippsicher.
Lernturm für Kinder "Learningtower"
kidztower
Dieses Lerntum-Set aus Holz (zertifiziert nach FSC bzw. PEFC) ist mit vier konisch nach außen stehenden Beinen für eine hohe Kippsicherheit ausgestattet. Ein Sicherheitsgurt ist zusätzlich inkludiert. 5-fach variable Stehhöhe auf 42, 45, 48, 51 und 54 cm je nach Größe des Kindes einstellbar. Die Basisversion „Kidztower“ ist auf allen Seiten geschlossen und bereits für Kleinkinder geeignet, mit dem Erweiterungsteil wird der Kidztower zum „Learningtower“, also zu einem klassischen Lernturm für etwas ältere Kinder, bei dem die Kinder selbstständig rein- und rausklettern können.
Das gefällt uns
- hohe Kippsicherheit
- sehr hochwertige Verarbeitung
- durch Erweiterungsteile für Kinder bis etwa 4-5 Jahre geeignet
Das könnte besser sein
- Öffnung im Vergleich zu anderen Lerntürmen eher klein/eng
Unser Fazit
Mit dem Learningtower von kidztower erhält man einen wirklich hochwertigen und robusten Lernturm, der dank der konischen Konstruktion besonders kippsicher ist und aus pädagogischer Sicht exakt im Sinne von Maria Montessori entworfen wurde. Geeignet für Kinder ab etwa 1 Jahr, durch das Erweiterungsteil für Kinder bis ca. 4 Jahre verwendbar. Nicht nur die Qualität stimmt, auch die Nachhaltigkeit: Hergestellt in der EU aus zertifiziertem Holz, alle Lacke und Farben sind außerdem frei von Schadstoffen und entsprechen den DIN Normen für Kinderspielsachen. Somit eine klare Empfehlung von uns.
Dieser Lernturm aus zertifiziertem Buchen-Massivholz ist optional erweiterbar zu einem Hochstuhl mit eigenem Tisch (mit diesem Hochstuhl-Set). Durch den extra breiten Standfuß und die geometrische Konstruktion ist der LÄRNA äußert kippstabil. Die Tritt- und Stehplatte ist höhenverstellbar und kann so auf die Größe des Kindes angepasst werden – damit kann der Lernturm bzw. Hochstuhl über viele Jahre hinweg verwendet werden. Insgesamt ein Premium-Lernturm/Hochstuhl-Set in höchster Qualität, hergestellt in Deutschland.
Das gefällt uns
- äußert hochwertige Verarbeitung
- kann zum Hochstuhl erweitert werden – somit jahrelange Verwendung möglich
- hergestellt in Deutschland
- sehr kippstabil
Das könnte besser sein
- nur begrenzte Stückzahlen aufgrund manueller Herstellung
Unser Fazit
Ein Lernturm mit optional erhältlicher Erweiterungsmöglichkeit zum Hochstuhl in absoluter Premium-Qualität, nachhaltig und sozial fair hergestellt in Deutschland.
Weitere empfehlenswerte Montessori-Lerntürme
Hier eine weitere Auswahl an Lerntürmen, die sich im Alltag als sicher und praktisch erwiesen haben.
Lernturm "Swubi"
Bomi
Kiefernholz ist die Basis dieses Lernturms namens Swubi. Er ist schon nach kurzer Bauzeit einsatzbereit und bietet danach einen äußerst sicheren Stand. Er eignet sich für Kinder ab rund 2 Jahren.
Unser Fazit
Ein Lernturm aus Kiefernholz mit lebensmittelechter und speichelfester Lackierung nach DIN EN 71-3, der sicher steht und sauber verarbeitet ist. Positiv ist auch die kurze Aufbauzeit von 10-15 Minuten. Das Design eher einfach gehalten – in unseren Augen ein toller Lernturm mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis.
Unser Fazit
Solider Lernturm zu einem vernünftigem Preis. Die Stabilität ist beeindruckend, einzig der Aufbau ist ob der missverständlich formulierten Anleitung unnötig kompliziert.
Unser Fazit
Einer der beliebtesten Lerntürme für Kinder, der uns optisch und haptisch überzeugt hat. Laut Erfahrungen der Dad’s Life Community können Schrauben vereinzelt brechen. Hier gilt es also aufzupassen und evtl. im Baumarkt nachzurüsten.
Unser Fazit
Hochwertiger Lernturm, der uns nicht nur optisch, sondern auch mit seiner hohen Traglast begeistert hat. Bei 100 kg kann der stabile Lernturm auch schon mal guten Gewissens als kleine Trittleiter zweckentfremdet werden.
Unser Fazit
Schöner und stabiler Lernturm. Tafel und Whiteboard sorgen für Unterhaltung, wenn die Kinder auf dem Podest mal nichts Spannendes zu sehen bekommen. Die Endmontage dauert mit etwas Geschick etwa 10 Minuten, unerfahrene Heimwerker müssen ggf. ein wenig mehr Zeit einplanen.
Unser Fazit
Hochwertiges Möbelstück, das bei uns sowohl als Lernturm als auch als Kindertisch mit Sitz einen sehr guten Eindruck hinterlassen hat. Das Design ist elegant und nicht so klobig wie bei anderen Lerntürmen, die Stabilität für selbstständige Kletterversuche sehr gut.
IKEA-Lernturm
Wer etwas Geld sparen möchte und handwerklich geschickt ist, kann sich einen Lernturm auch selbst bauen. Vor allem die IKEA-Version hat in letzter Zeit weite Verbreitung gefunden. Dafür benötigt man den BEKVÄM Tritthocker sowie den ODDVAR Holz Hocker des schwedischen Möbel-Giganten.
Aufbau-Anleitung
- Tritthocker aufbauen: Den BEKVÄM Tritthocker gemäß der beiliegenden IKEA-Anleitung zusammenbauen.
- Hocker aufbauen: Beim ODDVAR Hocker eine der unteren Querstreben entfernen und die Sitzplatte statt oben an den Stuhlbeinen anschrauben.
- Verbinden: Sitzplatte auf Sitzplatte legen und darauf achten, dass die offene Seite ohne Querstrebe auf der Seite der Trittstufe und liegt. Mittig ausrichten und nun beide Hocker mit vier Schrauben verbinden.
- Beine stabilisieren: Mittels kleiner Verlängerungen an den Hockerbeinen lässt sich die Stabilität erhöhen.
Achtung! So praktisch (und günstig) der IKEA-Lernturm auch sein mag, er kann in puncto Stabilität und Sicherheit nie mit hochwertigen Lerntürmen mithalten.
Bestseller: Lernturm
Wir haben die beliebtesten Lerntürme für Kinder inklusive Angebote in einer Bestseller-Liste für euch aufbereitet (die Auswahl wird täglich aktualisiert).
Was wird am häufigsten gekauft?
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Häufige Fragen zu Lerntürmen
– Sicherheit ist das Wichtigste. Ein Lernturm ist für Kinder ein Möbelstück zum Erfahren und Erklettern. Das heißt, Kinder lehnen sich über die Ränder und verändern Schwerpunkte. Hier muss ein guter Turm stabil bleiben und darf keinesfalls kippen.
– Höhenverstellbare Plattformen und Trittflächen erleichtern Kindern den selbstständigen Aufstieg und sorgen dafür, dass sie immer auf der gewünschten Augenhöhe sind.
– Die meisten Modelle sind lackiert. Das erleichtert zwar die Reinigung, macht die Oberfläche aber auch rutschig.
Wer Kinder hat, die kleine Entdecker sind und gerne überall herumklettern, der darf in puncto Stabilität keine Abstriche machen. Hier lohnt es also, in einen teureren und massiveren Lernturm zu investieren.
Lerntürme günstiger Hersteller bestehen oft aus geklebten Holzplatten und werden in Massenproduktion hergestellt. Im Vergleich dazu gibt es einige Produzenten, bei denen Tischler den Lernturm aus Naturholz in Handarbeit herstellen. Diesen Unterschied kann man sogar riechen.
– Lärna (Qualitäts-Handarbeit aus Hamburg)
– moblì (kleines Unternehmen aus Italien, der Heimat von Maria Montessori)
– kidztower (Lernturm-Spezialist aus München)
– Springos (Polnischer Fabrikant)
Ein Lernturm hilft Kindern, auf Küchentheken, Waschbecken oder andere erhöhte Oberflächen einzusehen und dort gegebenenfalls mitzuwerken oder zu spielen. So können sie unabhängig und aktiv an alltäglichen Arbeiten teilnehmen und sind dabei geschützt.
Die Antwort hängt vom Entwicklungsstand des Kindes ab. Sobald es eigenständig und einigermaßen stabil auf beiden Beinen stehen kann, wird es an einem Lernturm seine Freude haben. Im Regelfall ist dies im Alter von 10 bis 14 Monaten der Fall. Gemäß der Montessori-Pädagogik sollte das Kind jedoch selbst auf den Lernturm aufsteigen können, was erfahrungsgemäß erst ab 1,5 bzw. 2 Jahren gegeben ist.
Als Alternative zu einem fertigen Lernturm gibt es einige DIY-Anleitungen im Internet. Allen voran der Hack, aus zwei günstigen IKEA-Möbeln, dem Tritthocker BEKVÄM und dem Stuhl IVAR einen Behelfs-Lernturm zu bauen. Wie das genau geht, ist weiter oben beschrieben.
Fazit: Welcher Lernturm ist der beste?
Der ideale Lernturm für ihr Kind ist stabil, höhenverstellbar, aus hochwertigem Material und sicher. Darüber hinaus lässt er sich leicht reinigen und hat ein ansprechendes Design. Viele Ansprüche, die folgende Modelle aber erfüllen.
- Lernturm „Holz&Handwerk“ von Jowe: ein Modell aus heimischem Buchenholz, das zu 100% in Österreich hergestellt wird. Klappbar in zwei Positionen, robuste und hochwertige Ausführung.
- Lernturm für Kinder „Learningtower“ von kidztower: Premium-Modell aus Deutschland, das mit Erweiterungsteilen bis 5 Jahre benutzt werden kann.
- Lernturm mit Hochstuhl- und Tisch-Option „LÄRNA“: ein sehr hochwertiger Lernturm, der optional mit Erweiterungen zum Tisch oder Hochstuhl umgebaut werden kann.
Mehr zu Lerntürmen
Video: Lernturm IKEA
Einer der beliebtesten IKEA-Hacks ist die Kombination der beiden Hocker ODDVAR und BEKVÄM zu einem Kinder-Lernturm. Wie das genau geht und worauf man beim Zusammenbauen achten muss, zeigt dieses Video. Wie aber schon weiter oben beschrieben, sind wir der Meinung, dass die Qualität des IKEA-Lernturms nie mit der von hochwertigen Produkten mithalten kann.
Quellen
- Wikipedia: Montessoripädagogik [1]
- Wunschkind: Montessori-Lernturm-Praxistest [2]
Änderungsprotokoll
- 04.04.2024: Ratgeber um die Bilder vom Lernturm-Test ergänzt.
- 04.02.2024: Informationen der besten Kinder-Lerntürme aktualisiert und Erfahrungsberichte eingearbeitet.
- 20.12.2023: Neue Lerntürme für Kinder recherchiert. Video und Erfahrungen vom IKEA Lernturm hinzugefügt.
- 28.09.2023: Nicht verfügbare Lerntürme ausgetauscht.
- 06.04.2023: Neue Quellen zur Montessori-Pädagogik eingefügt. Checkliste ergänzt.
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