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Das ist einer dieser Momente, wo man sich als Vater zunächst nur ungläubig die Augen reibt. Und wenig später zum Recherchieren ansetzt. Mattel hat es geschafft, seine neue Barbie-Sonderedition zum Film „Wicked“ mit einem ungeplanten Gimmick auszuliefern – einem Link zu einer Pornoseite. Statt neugierige Kinderaugen auf die offizielle Seite des Films (wickedmovie.com) zu führen, landeten alle, die wicked.com folgten, bei Wicked Pictures – einem kalifornischen Anbieter für Pornofilme. So kann man Familienunterhaltung auch definieren.
Mattel zeigte sich selbstverständlich zerknirscht und gab prompt ein Statement ab: „Wir bedauern diesen Fehler zutiefst und ergreifen umgehend Maßnahmen, um ihn zu beheben.“ Ein zusätzlicher, wohl für manche Eltern notwendiger Hinweis folgte direkt: Die falsch gedruckte Website sei für Kinder nicht geeignet. Wer hätte das gedacht! Wie viele dieser speziellen Puppen in Umlauf geraten sind, bleibt unklar – sicher ist nur, dass die meisten in den USA über den Ladentisch gingen.
Sammler wittern ihre Chance
Obwohl Mattel alle betroffenen Puppen schnell aus dem Verkehr ziehen möchte, hat der Fehldruck natürlich die Aufmerksamkeit von Spielzeug-Sammlern und Raritäten-Jägern geweckt. Und das Internet wäre nicht das Internet, wenn nicht längst die ersten „Wicked-Barbies“ mit besagtem pikantem Link für Preise jenseits der 200 Euro auf Plattformen wie Ebay angeboten würden.
Einige Händler scheinen sogar auf bis zu 800 Euro zu hoffen – ein Schnäppchen, sollte der Hype anhalten! Mattel rät übrigens zur Entsorgung der Verpackung oder zumindest zum Abkleben bzw. Übermalen der angegebenen URL. Aber man kann sicher sein: Wo Sammlerherzen höher schlagen, wird nicht einfach weggeworfen.
Marketing-GAU oder Marketing-Gag
Für Mattel ist dieser Patzer mehr als peinlich – zumal die Marke seit Jahrzehnten für ihre familienfreundlichen Spielzeuge steht. Dass die Domain wicked.com bereits seit 1994 für die Erotikfirma registriert ist, macht den Fauxpas nur umso kurioser. Für uns bleibt neben dem Schmunzeln vor allem die Frage, wie so ein Fehler überhaupt passieren konnte.
Vielleicht stammt ja alles aus der Hand eines Marketing-Gurus mit einer allzu gewagten Idee. Denn immerhin haben wir nun vom Film „Wicked“, eine Vorgeschichte zum legendären „Zauberer von Oz“, erfahren. Und von der einschlägigen Website wicked.com. Was sich Väter eher ansehen werden, sei erstmal dahingestellt.