Inhaltsverzeichnis
In einer aktuellen Diskussion auf unserer Facebook-Seite „Dad’s Life“ haben wir auf Ansinnen von Dad Sebastian eine Frage gestellt: „Welches Schulsystem (staatlich, privat, Montessori, Waldorf etc.) könnt ihr empfehlen?“ Und die Antworten blieben nicht aus. Wie gewohnt teilten die Väter unserer Community ihre vielfältigen Meinungen und Erfahrungen zu diesem wichtigen Thema.
Ihr wollt bei der Facebook-Diskussion mitmachen? Dann folgt dem Link zum Post.
Hier schon mal vorab eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte, die in den Kommentaren genannt wurden:
Waldorfschule: Zufriedenheit und Missverständnisse
Dad Pierre äußerte sich positiv über die Waldorfschule: „Wir, Eltern und Kinder, sind alle zufrieden mit unserer Wahl.“ Diese Zufriedenheit wurde jedoch von Dad Christian infrage gestellt, der ironisch bemerkte: „Da werden Kinder wenigstens noch körperlich gezüchtigt, ganz prima.“
Pierre widersprach entschieden: „Seit 12 Jahren Waldorfschule. Zwei Schulen. Habe ich nie davon was gesehen oder gehört.“ Die Diskussion über die Waldorfschule wurde auch von Dad Fabian erweitert, der fragte, ob Russisch Pflichtfach sei und ob Schulgeld gezahlt werden müsse. Pierre bestätigte: „Englisch und Russisch ab der 1. Klasse. Und ca. 230€/Kind/Monat bei uns.“
Auch die Dads Wod und Andreas plädierten für private Schulen. Wod erklärte: „In der heutigen Zeit definitiv privat, so werden wir das auf jeden Fall machen.“ Andreas fügte hinzu: „Wenn die finanziellen Mittel vorhanden sind, ganz klar privat! Nichts gegen öffentliche Schulen, aber private wie u.a. die Waldorfschule fördern viel individueller und gezielter. Sowas ist in staatlichen Einrichtungen überhaupt nicht umsetzbar.“
Montessori: Durchwegs positive Erfahrungen
Die Dads Pascal, Christian und Swen lobten das Montessori-System. Pascal und Christian schrieben knapp „Privat Montessori“ bzw. „Montessori“, während Swen ausführlicher berichtete: „Wir haben drei Kinder, 13, 8 und 4. Die beiden Großen waren bzw. sind im Montessori-Bereich und der Kleine ist im Montessori-Kindergarten. Wir sind sehr zufrieden.“
Dad Ronny wird einen ähnlichen Weg gehen, spricht aber zugleich die höheren Kosten der Privatschulen an. „Wir geben unseren Jungen in eine private mit Hang zu Montessori. Solange man es sich leisten kann, weg vom staatlichen Schulsystem.
Dad Mario stimmte dem zu: „Unsere ist auf der Montessori. Den Grundstein legt aber ohnehin die Erziehung im Elternhaus.“
Staatliche Schulen: Kritik am System
Dass den Eltern auch beim Schulerfolg eine wichtige Rolle zukommt, bekräftigte auch Dad Jens, der sich seines Zeichens aber positiv über staatliche Schulen äußerte: „Ich finde unsere Grundschule super. Ebenso die weiterführenden Realschulen oder Gymnasien. Das Problem sind oft nicht die Schulen, sondern das Schülermaterial selbst, bzw. deren Familien.“
Dad Robert unterstützte diese Ansicht: „Klassisch/staatlich.“ Dad Christian meinte: „So richtig empfehlen kann man wohl keins, der unkomplizierteste Weg wird wohl immer noch der staatliche Weg sein.“ Allerdings gab es auch sehr kritische Stimmen. Dad Nils äußerte Bedenken hinsichtlich der ideologischen Ausrichtung staatlicher Schulen: „Eher privat, staatlich wird es zu einer Marionette erzogen von den ideologischen Vorstellungen der staatlichen Lehrer.“ Aussagen wie „Hauptsache nicht dem Staat überlassen.“ oder „Alles, nur nicht Deutschland!“ bekam man ohnehin oft zu lesen.
Homeschooling: Eine Alternative?
Die Dads Philipp und Mirco sprachen sich für Homeschooling aus. Philipp schrieb einfach „Homeschooling“, während Mirco betonte: „Zuhause. Da lernen sie wenigstens nützliche Sachen.“
Etwas, dem auch Dad Christian viel abgewinnen kann: „Um meinen Kindern zu lehren, was sie im Leben einmal brauchen, brauche ich ganz bestimmt keine Schule. Das bekomme ich auch selbst hin!“ Die Frage von Dad Jens, wann er dann neben der Ausbildung seiner Kinder Zeit zu arbeiten hat, blieb jedoch unbeantwortet.
Dad Gerald hielt ohnehin fest: „Deutschland ist das einzige (!) europäische Land, das keinen Hausunterricht erlaubt. Die einzigen Möglichkeiten, dem Staat nicht zu viel Kontrolle über das Kind zu geben, sind Waldorf und Montessori.“
Schlussgedanken
Die Diskussion auf „Dad’s Life“ zeigt, dass es keine einheitliche Antwort auf die Frage nach dem besten Schulsystem gibt. Dad Jürgen sieht ohnehin schon in der Fragestellung ein Problem. „Korrekt ist, welches Schulsystem ist gut für mein Kind? Und die Frage kann dir keiner beantworten, der nicht dein Kind kennt.“
Dad Tobi holt noch weiter aus: „Völlig egal welches Schulsystem ein Kind besucht, es sind die Eltern, die ihr Kind anleiten, formen und fördern, um es zur besten Version seiner selbst zu verhelfen. Ich seh es regelmäßig, dass gerade die Kinder, deren Eltern am meisten darauf achten, dass das Kind die beste Schule, das optimale Freizeitprogramm, den geregeltesten Tagesablauf am wenigsten Eigenständigkeit entwickeln.
Diese Kinder zeigen keine Neugier, kein Selbstbewusstsein, wenig Wissensdurst und noch weniger Bereitschaft, Leistung für eigenes Vorankommen zu investieren. Weniger als die Kinder, die man an die Hand nimmt und mit ihnen zusammen ihre Welt entdeckt, ihre Interessen fördert, sie scheitern lässt und ihnen, wenn sie wieder aufgestanden sind, hilft weiter zu gehen, als sie es je gewagt hätten.“