Produkttest Schwinn 800IC Speed-Bike

Ob das Schwinn 800IC Speed-Bike eine taugliche Alternative zum Peloton® ist? Hier der Test von Fitness-Trainer Dr. Marvin Auf der Landwehr mit allen Details, die man zu diesem Speed-Bike wissen muss.

Viele Hersteller von Fitnessprodukten behaupten, eine großartige Alternative zum bekannten Peloton® im Talon zu haben. Das Problem dabei: Kaum ein Gerät kann die Erwartungen tatsächlich erfüllen. Das Schwinn 800IC Speed Bike bildet hier die große Ausnahme: Es ist tatsächlich eine sehr ansprechende Peloton®-Alternative. Dr. Marvin Auf der Landwehr, zertifizierter Fitness-Trainer und passionierter Kraft- und Ausdauersportler, hat dieses Speed Bike für uns getestet: „Tatsächlich ist es eines der besten Heimtrainergeräte, die ich in letzter Zeit getestet habe.“ Hinweis: Das Schwinn 800IC wurde bis Sommer 2021 unter dem Namen „Schwinn IC8“ vertrieben, das Gerät ist lt. Herstellerinfo gleich geblieben.

Testbericht Schwinn 800IC Speed-Bike

  • Design und Verarbeitungsqualität: Geliefert wird das 800IC von Schwinn in teilweise vormontiertem Zustand. Die restliche Montage ist für einen Heimtrainer relativ einfach und lässt sich mit ein bis zwei Personen innerhalb von 30 bis 60 Minuten problemlos vornehmen. Die deutsche Bedienungsanleitung ist verständlich geschrieben, die Schrauben passen gut und die vorgefrästen Löcher und alle notwendigen Werkzeuge für den Zusammenbau sind im Lieferumfang des Indoor-Bikes enthalten. Dabei ist die Verarbeitungsqualität des 800IC hervorragend: Die Verlötung der Rohre wirkt sehrt robust, während auch die Rohre selbst glatt und sauber verarbeitet aussehen. Die Peripheriegeräte, wie der doppelte Flaschenhalte und der Tablet-Halter am Lenker verfügen über eine weiche, texturierte Oberfläche und können somit auch bei der Nutzung von Metallflaschen nicht verkratzen. 
  • Nutzungsmöglichkeiten: Mit seinem großen Schwungrad an der Vorderseite und dem ergonomisch geformten Griff kann das Schwinn 800IC sowohl für klassische Trainingseinheiten als auch für Spinning-Einheiten genutzt werden. Die LED-Konsole des Fahrrads gibt dabei Aufschluss über wichtige Leistungsmetriken wie die Geschwindigkeit, die magnetische Widerstandsstufe oder den Kalorienverbrauch. Außerdem verfügt das Speed Bike über doppelseitige Pedale, die wahlweise mit SPD-Clips oder einem Zehenkäfig verwendet werden können. Sitz und Lenkrad lassen sich sowohl vertikal (also in der Höhe) als auch horizontal verstellen, sodass das Rad auch problemlos von mehreren Personen mit unterschiedlicher Konstitution genutzt werden kann. Dabei sollte lediglich das maximale Nutzergewicht von 150 Kilogramm beachtet werden.
  • Leistung und Fahrgefühl: Nachdem ich das Schwinn 800IC montiert und eingerichtet hatte, wollte ich natürlich sofort in den Sattel steigen und losfahren. Seitdem nutze ich das Fahrrad jeden Morgen für eine 20- bis 30-minütige Trainingseinheit vor der Arbeit. In diesem Zusammenhang möchte ich lobend erwähnen, dass das 800IC extrem leise im Betrieb ist. Somit kann ich morgens um halb sechs meine Runden im Wohnzimmer drehen, während der Rest der Wohnung noch ungestört schlafen kann. Das Schwungrad dreht sich sehr sanft und der Widerstand kann mit Hilfe eines Drehknopfes in der Mitte der Rahmenstange stufenlos verstellt werden. Auch der Sitz ist für ein Indoor-Bike relativ bequem und erlaubt auch längere Trainingseinheiten ohne schmerzendes Gesäß. Wer hier besonders lange Trainingseinheiten plant oder einfach mehr Wert auf Komfort als auf sportliche Performance legt, kann aber auch darüber nachdenken, den Sitz mit einem Gelpolster auszustatten oder gegen einen breiteren, gepolsterten Tourensitz auszutauschen.
  • Display: Das kompakte LED-Display des Schwinn 800IC zeigt beim Training auch ohne die Anbindung an eine App die wichtigen Leistungsdaten an. Ganz oben befindet sich eine Leiste, auf der die Pedalumdrehenungen pro Minute in RPM (Revolutions per Minute) auf einer Skala bis 125 zu sehen sind. Darunter folgen die seit dem Trainingsbeginn verstrichene Zeit sowie der geschätzte Kalorienverbrauch, eine Geschwindigkeitsanzeige sowie die zurückgelegte Distanz in Kilometern. Unter „Level“ ist zudem ersichtlich, auf welcher Schwierigkeitsstufe von 1 bis 100 der Widerstand aktuell eingestellt ist. Da das Schwinn 800IC über einen Bluetooth-Anbindung verfügt, kann, falls vorhanden, auch ein kompatibler Pulsmesser mit dem Rad gekoppelt werden. In diesem Fall zeigt der Bordcomputer dann zusätzlich auch noch die aktuelle Pulsfrequenz. Ein wenig nervig hierbei ist allerdings, dass der Pulsfrequenzmesser vor jedem Workout neu synchronisiert werden muss und die Synchronisierung nicht gespeichert wird. Für das Training selbst ist eine App nicht zwingend notwendig. Es verleiht dem Training allerdings definitiv mehr Charme, wenn man durch virtuelle oder reale Welten fahren kann oder von einem Trainer motiviert wird. Deshalb verfügt das Schwinn 800IC über diverse App-Anbindungen.
  • Kompatible Apps: Standardmäßig können Käufer des 800IC die App JRNY von Bowflex nutzen. Sie kann sowohl im Google Play Store für Android als auch im Apple App Store für iOS heruntergeladen werden und ist im ersten Jahr kostenfrei. Die JRNY-App arbeitet mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz, der Anwender wird damit immer besser „kennengelernt“ und die Trainings werden im Laufe der Zeit auf den jeweiligen Nutzer zugeschnitten. Ab dem zweiten Jahr fallen Abokosten von knapp 20 € pro Monat an, wobei es auch ein vergünstigtes Jahresabo für ca. 155 € gibt. Zudem ist das Schwinn 800IC kompatibel mit der App von Peloton. Hier können gegen eine monatliche Gebühr ebenfalls Kurse und Strecken über die App genutzt werden, allerdings fallen im Vergleich zu JRNY ein paar Einschränkungen an. Nutzer mit der Peloton-App auf einem iOS-Gerät können ihre Trittfrequenz in der App sehen, sofern sie das Fahrrad mit der App verbinden. Auf Android-Geräten ist dies nicht möglich (eine Einschränkung seitens Peloton). Fazit: Peloton ist insgesamt betrachtet optimal für (Live-)Gruppenkurse, während JRNY sich mehr auf individuelle Trainingsziele und -vorlieben konzentriert. Die Trainingsapps Zwift und Kinomap bieten für einen monatlichen Beitrag von 15 € (Zwift) bzw. 11 € (Kinomap) ebenfalls zahlreiche virtuelle Trainingsmöglichkeiten und Fahrstrecken. Die Zwift-App rechnet den eingestellten Widerstand allerdings in Watt um, was zu einigen Ungenauigkeiten bei der Widerstandsmessung führt. Weitere kompatible Apps sind Rouvy, Tacx, Systm, Fulgaz, Trainerroad und Explore the World – letztere ist in der JRNY Plattform integriert, also nicht zusätzlich kostenpflichtig. Wer zunächst lediglich auf der Suche nach ein paar schönen Strecken ohne ausgefeilte Trainings- oder Intensitätsanweisungen ist, kann außerdem bei YouTube nach Coaching- oder Tourvideos schauen.
  • Unterschied zwischen dem 800IC und dem IC8: Das Schwinn 800IC sieht einem anderen Modell des Herstellers verblüffend ähnlich, dem IC8. In der Tat handelt es sich bei beiden Modellen grundsätzlich um das gleiche Indoor-Bike, der einzige Unterschied zwischen dem 800IC und dem IC8 ist lt. Hersteller-Info der Aufkleber mit dem Modellnamen auf dem Bike. Beide Modelle können sich auch mit der JRNY-App verbinden und auf das persönliche Trainingsprogramm zugreifen.

Offenlegung im Sinne der Transparenz: Ein Schwinn 800IC Speed Bike wurde einem externen Testredakteur zur Verfügung gestellt. Das Testergebnis wird dadurch nicht beeinflusst: der Redakteur ist nicht anteilig an einer Verkaufsprovision beteiligt.

Schwinn 800IC Speed-Bike im Detail (Fotos)

Fazit zum Schwinn 800IC Speed-Bike

Das Schwinn 800IC ist ein hervorragendes Heimfitnessgerät: Es weist eine hohe Verarbeitungsqualität auf, bietet zahlreiche praktische Funktionen und kann in Kombination mit den verschiedensten Apps und Fitnessgeräten verwendet werden. Somit ist das Preis-Leistungs-Verhältnis aus meiner Sicht insgesamt sehr gut. Im Gegensatz zum Peloton verfügt es allerdings nicht über ein zusätzliches Display. Ein zusätzlicher Bildschirm in Form eines Tablets oder Fernsehers ist für die Nutzung deshalb Pflicht.

Beim Schwinn 800IC handelt sich um ein Speed-Bike, das bis 150 kg Körpergewicht verwendet werden kann. Die LED-Konsole des Fahrrads gibt dabei Aufschluss über wichtige Leistungsmetriken wie die Geschwindigkeit, die magnetische Widerstandsstufe oder den Kalorienverbrauch. Außerdem verfügt das Speed Bike über doppelseitige Pedale, die wahlweise mit SPD-Clips oder einem Zehenkäfig verwendet werden können. Sitz und Lenkrad lassen sich sowohl vertikal (also in der Höhe) als auch horizontal verstellen, sodass das Rad auch problemlos von mehreren Personen mit unterschiedlicher Konstitution genutzt werden kann. 

Das gefällt uns

  • sehr leise im Betrieb
  • generell sehr hohe Verarbeitungsqualität der Rohre und auch der Peripheriegeräte
  • LED-Display gut lesbar
  • mit zahlreichen Apps kompatibel

Das könnte besser sein

  • Stromkabel eher kurz
  • kein integrierter Bildschirm
  • Pulsfrequenzmesser muss vor jedem Workout neu mit der App synchronisiert werden

Unser Fazit

Das Schwinn 800IC ist ein hervorragendes Heimfitnessgerät mit hoher Verarbeitungsqualität, das zahlreiche praktische Funktionen bietet und in Kombination mit den verschiedensten Apps und Fitnessgeräten verwendet werden kann. Somit ist das Preis-Leistungs-Verhältnis insgesamt sehr gut. Im Gegensatz zum Peloton verfügt es allerdings nicht über ein zusätzliches Display. Ein zusätzlicher Bildschirm in Form eines Tablets oder Fernsehers ist für die Nutzung deshalb Pflicht. Das Schwinn 800IC kann sowohl für klassische Trainingseinheiten als auch für Spinning-Einheiten genutzt werden.

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Redaktion