Neue Spielzeug-Studie enthüllt: Das nervt Eltern am meisten

Laut, aus billigem Plastik und alle Reize überfordernd: Eine Studie der Wiener Arbeiterkammer fasst die größten Kritikpunkte an aktuellem Spielzeug zusammen. Und gibt Tipps, worauf man beim Kauf achten sollte.

Das Kinderzimmer ist ein einziger Dschungel aus Plastik, Elektronik und Lärm, zumindest aus Sicht der Eltern. Überall blinkt, piept oder lärmt etwas. Die Arbeiterkammer Wien hat für eine neue Studie über 1.100 Eltern nach ihren Vorlieben befragt. Die Antworten sind eindeutig: Eltern wünschen sich vor allem weniger Plastik, weniger Krach und mehr Nachhaltigkeit.

Was Eltern an Spielzeug stört

Über die Hälfte der Väter und Mütter (56 %) findet lautes Spielzeug nervig. Gerade elektronische Geräte wie sprechende Puppen oder hupende Autos strapazieren schnell die Nerven. Plastik ist das nächste Reizthema: 53 % bemängeln die enorme Menge an Kunststoff im Spielzeugregal. Nachhaltigkeit rückt immer stärker in den Fokus. Fast 60 % fordern Spielzeug, das recycelbar ist. Ebenso viele wünschen sich Produkte, die fair hergestellt werden.

Viele beklagen zudem die Reizüberflutung: Unzählige Spielsachen liegen ungenutzt herum und sorgen eher für Chaos als für Freude. Väter sehen dabei oft kritisch, dass klassische Geschlechterklischees noch immer viele Produkte bestimmen. Klare Forderung: Weg vom „rosa Glitzertraum“ für Mädchen und „superheldenblau“ für Jungs.

AK Spielzeugstudie

Was Eltern am Spielzeug wichtig ist

Die Wünsche der Eltern sind klar: 89 % legen größten Wert auf Sicherheit. Unbedenkliche Materialien und Prüfsiegel wie GS oder Blauer Engel geben hier Orientierung. 40 % wünschen sich zudem Spielzeug mit pädagogischem Mehrwert. Auch langlebige Materialien stehen hoch im Kurs. Holzspielzeug punktet hier auf ganzer Linie. Es gilt als robust, nachhaltig und optisch ansprechend.

Außerdem setzen immer mehr Eltern auf Second-Hand. Besonders in Städten und bei jungen Familien wird gebrauchtes Spielzeug gerne weitergegeben, getauscht oder verkauft. Das spart Geld und schont Ressourcen. Die Studie zeigt deutlich: Spielsachen müssen nicht immer neu sein, um gut anzukommen.

AK Spielzeugstudie

Worauf Eltern beim Spielzeugkauf achten sollten

Die Arbeiterkammer gibt klare Empfehlungen, die sich auch mit unseren decken. Deshalb hier die wichtigsten 5 Punkte noch einmal kurz zusammengefasst:

  1. Qualität statt Quantität: Gezielt kaufen ist wichtig. Ein paar hochwertige Spielsachen sind besser als ein Berg günstiger Plastikartikel, die obendrein schnell kaputtgehen.
  2. Sicherheit: Immer auf Prüfzeichen wie GS, Blauer Engel oder das EU-Umweltzeichen achten. Diese sind Sicherheitsmerkmale und garantieren geprüfte Qualität.
  3. Nachhaltigkeit: Holzspielzeug ist langlebig, robust und optisch zeitlos. Spielsachen aus billigem Kunststoff sind nicht nur wegen der Umweltbilanz, sondern auch wegen bedenklicher Schadstoffe und mangelnder Haltbarkeit zu meiden. Wenn sich Plastik nicht vermeiden lässt, gibt es immerhin mittlerweile einige recyclete oder Bio-Kunststoffe.
  4. Second Hand: Flohmärkte, Tauschbörsen oder Online-Plattformen bieten gute und günstige Alternativen zum Neukauf. Vor allem für eben jene Spielsachen, denen aufgrund der hohen Qualität ein langes Leben beschert ist.
  5. Geschlechtsneutralität: Spielzeug, das die Kreativität und freies Spiel fördert, wird von den meisten Experten empfohlen. Diese sollten auch nicht an etwaige Klischees gebunden sein.

Wer diese Punkte beachtet, sorgt dafür, dass das Kinderzimmer ein Ort zum Spielen und Entdecken bleibt – und kein Elektronik-Dschungel, in dem alle Sinne überreizt werden.