Inhaltsverzeichnis
Natürlich gibt es angesichts der aktuellen geopolitischen Lage Wichtigeres. Aber eines ist klar: Die jüngsten Zollmaßnahmen von US-Präsident Donald Trump haben auch auf die globale Spielzeugindustrie weitreichende Auswirkungen. Besonders US-Marken wie Mattel und Hasbro, die weltweit bekannt sind für absolute Bestseller wie Barbie oder Hot Wheels, stehen vor erheblichen Herausforderungen.
Für Importe aus China, wo traditionell der Großteil der Spielzeuge produziert wird, hat Donald Trump zunächst einen Zoll von 34% festgelegt, nur um etwas später durch weitere Eskalation den Zoll auf 104% anwachsen zu lassen. Etwa 80% aller Spielwaren, die in den USA verkauft werden, kommen laut dem Branchenverband Toy Association aus China.[1] Auch andere wichtige Produktionsländer sind mit Zöllen unterschiedlichen Ausmaßes betroffen: Vietnam mit einem Zoll von nicht näher spezifizierten Prozent, Malaysia mit 24%, Thailand mit 37% und Indien mit 27%.
Die Auswirkungen dieser Zollpolitik sind bereits an den Aktienkursen der großen Spielzeughersteller ablesbar. Nach Trumps Ankündigung fiel der Kurs von Mattel um 14% auf 16,99 Dollar – der stärkste prozentuale Rückgang seit über fünf Jahren. Hasbro verzeichnete einen Rückgang von 12% auf 55,12 Dollar.[2]
Tipp: Die kompakte Übersicht über das beste Kinderspielzeug findest du hier.
Spielzeughersteller versuchen sich anzupassen
Sowohl Mattel als auch Hasbro hatten bereits während Trumps erster Amtszeit damit begonnen, ihre Abhängigkeit von der chinesischen Produktion zu reduzieren. Diese Strategie wurde durch die Lieferkettenprobleme während der Covid-19-Pandemie noch beschleunigt.
Mattel-CEO Ynon Kreiz hat erklärt, dass inzwischen weniger als 40% ihrer Spielzeuge in China hergestellt werden. Das Unternehmen hat 2024 bereits eine seiner chinesischen Produktionsstätten geschlossen und plane, eine weitere vor Jahresende zu schließen. Mattel produziert mittlerweile auch in Indonesien, Malaysia, Mexiko und Thailand. Das Unternehmen strebt an, bis 2027 sicherzustellen, dass kein einzelnes Land mehr als 25% seiner Gesamtproduktion ausmacht.[2]
Hasbro verfolgt eine ähnliche Diversifizierungsstrategie. Tim Kilpin, Präsident für Spielzeug, Lizenzierung und Unterhaltung bei Hasbro, schätzt, dass etwa 40% der Hasbro-Spielzeuge derzeit in China produziert werden. Das Unternehmen hat seine Produktion auf Vietnam, Indien und Japan ausgeweitet. Das reduziert zwar die Abhängigkeit von China, ändert aber nichts an den Problemen, wenn ein Präsident zum Zoll-Rundumschlag ausholt.
Preisauswirkungen in den USA und Deutschland
Experten gehen davon aus, dass die höheren Zölle zu spürbaren Preiserhöhungen führen werden. Bereits zum Schuljahresbeginn im Herbst werden Preissteigerungen für Spiele, Puppen, Autos und andere Waren von 15 bis 20 Prozent erwartet. Mattel hat bereits angedeutet, dass sich die hohen Zölle auf China auf die Preise ihrer Produkte auswirken werden.[3]
Besonders kleine Unternehmen, die etwa 96% der amerikanischen Spielzeugindustrie ausmachen, werden von den Zollerhöhungen hart getroffen, da sie weniger Möglichkeiten haben, die steigenden Kosten zu bewältigen. Greg Ahearn, CEO der Toy Association, betont, dass der Preisrahmen, den Verbraucher für Spielzeug zu zahlen bereit sind, durchschnittlich nur zwischen fünf und 20 Dollar liegt, was den Spielraum für Preiserhöhungen begrenzt.
Für deutsche und österreichische Verbraucher heißt das mit ziemlicher Sicherheit ebenso, dass Spielzeug von US-Marken teurer wird. Da Unternehmen wie Mattel und Hasbro global agieren, Produktion und Vertrieb auf verschiedene Länder verteilt haben, werden die höheren Produktionskosten wahrscheinlich weltweit weitergegeben.
Was können wir tun?
Die Trump-Zollpolitik stellt die Spielzeugindustrie vor erhebliche Herausforderungen. Große Hersteller wie Mattel und Hasbro können durch Produktionsverlagerungen teilweise gegensteuern, werden aber dennoch mit höheren Kosten konfrontiert, die sie an die Verbraucher weitergeben müssen. Für den deutschsprachigen Raum bedeutet dies voraussichtlich steigende Preise für beliebte Spielzeugmarken, auch wenn das konkrete Ausmaß noch nicht absehbar ist.
Von den Auswirkungen am wenigsten betroffen sein sollte Spielzeug, das in Europa aus europäischen Rohstoffen hergestellt wird. Hochwertiges Holzspielzeug oder Produkte aus Bio-Kunststoffen sind da nur zwei Beispiele. Wir von Dad’s Life sind weiterhin bemüht, die besten Angebote für Väter zu finden und die besten Produkte zu testen.
Denn eines ist sicher: Gutes Spielzeug brauchen wir weiterhin. Auch, um beim Spielen mit unseren Kindern uns ein wenig von den verrückten Geschehnissen der heutigen Zeit abzulenken.
Quellen
- Redaktionsnetzwerk Deutschland: Trumps Wirtschaftspläne strapazieren US-Spielzeugbranche [1]
- Wall Street Journal: Toy Stocks Tank as Tariffs Target Key Manufacturing Sites [2]
- T-Online.de: Diese Produkte werden durch Trump-Zölle teurer [3]