Bobby-Car Tunen: Wenn aus dem Spielzeug ein Fahrzeug wird

Das Bobby Car ist eines der beliebtesten Spielzeuge für Kinder. Doch was passiert, wenn man den kultigen Rutschautos einen Motor verpasst und auf der Straße fährt? Eine Posse zwischen Rebellion und Reaktion.

Das Bobby-Car – für Kinder der Inbegriff von Spaß, für manche Erwachsene der Einstieg in ihre ganz persönliche Tuning-Welt. In Graz hat sich eine Gruppe Bastler darauf spezialisiert, die legendären Rutschautos mit Motoren auszurüsten. Bis zu 40 km/h sind möglich – deutlich schneller als gedacht. Doch das bringt Ärger: Polizei, Gerichte und sogar der Verwaltungsgerichtshof beschäftigen sich seit Jahren mit der Frage: Ist ein motorisiertes Bobby-Car noch Spielzeug oder schon Kraftfahrzeug?

Die Bastler berufen sich auf eine Lücke im Gesetz: „Trendsportgeräte“ seien „fahrzeugähnliches Spielzeug“ – so hieß es in der Novelle der Straßenverkehrsordnung – egal, ob sie einen Motor haben oder nicht. Doch die Höchstrichter entschieden anders: Wer auf öffentlichen Straßen fährt, nutzt ein Fahrzeug. Konsequenz: Die Mini-Flitzer müssen jetzt auf 25 km/h gedrosselt werden und unterliegen Vorschriften wie E-Scooter. Für die Tuner ein halber Sieg – sie dürfen weitermachen, aber mit Auflagen.

Rebellion im Kinderauto

Am Ende geht es bei dieser Posse, über die die Zeitung „Der Standard“ ausführlich berichtet hat, nicht nur um Bobby-Cars. Es geht um Freiheit, Technikbegeisterung und ein Stück Rebellion im Alltag. Was als Kinderauto beginnt, wird für Erwachsene zum Symbol – irgendwo zwischen Spielzeug und Fahrzeug.

Die Frage bleibt: Ab wann ist Spaß auf vier kleinen Rädern nicht mehr harmlos, sondern riskant? Ab wann ist ein kleiner Akt von Anarchie und Rebellion bewundernswert und wann ist er abzulehnen? Sicher ist: Der Kult ums Bobby-Car lebt – egal, was im Gesetz steht.

Die Grazer sind übrigens nicht die einzigen, die sich dem Tuning von Bobby Cars verschrieben haben, wie dieses Video eindrucksvoll zeigt:

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