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Er ist im deutschsprachigen Raum DER Experte für Klemmbausteine und mittlerweile ein richtiger Star in der Szene. Nicht zuletzt auch aufgrund seiner jahrelangen öffentlichen Auseinandersetzung mit Branchenprimus LEGO. Er, das ist Thomas Panke, besser bekannt als „Held der Steine“.
2012 als kleiner Händler in Frankfurt am Main gestartet, folgen ihm auf YouTube und Co. inzwischen hunderttausende Menschen. Wenn der 40-Jährige ein neues Video hochlädt, dann erreicht er nicht selten ein Millionen-Publikum. Darum hat sein Wort auch Gewicht. So viel, dass sogar eine gesamte Industrie durcheinandergewirbelt wird und das Monopol von LEGO gehörig wackelt.
Doch wie ist es eigentlich zu diesem Streit gekommen? Ist das Tischtuch da für immer zerschnitten oder wäre der „Held der Steine“ zu einer Versöhnung bereit? Und welche LEGO-Alternativen sind tatsächlich empfehlenswert? In unserem Podcast spricht Panke ausführlich über diese Themen und beantwortet auch fünf Fragen aus der „Dad’s Life“-Community.
Dad’s Life im Gespräch mit „Held der Steine“ Thomas Panke
Hier könnt ihr die Episode mit „Held der Steine“ Thomas Panke anhören:
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Welche Klemmbaustein-Hersteller abseits von LEGO sind aus deiner Sicht empfehlenswert?
Thomas Panke: Da muss man zum einen betrachten, wie gut die Steine und Farben sind. Und zum anderen, wie gut die Konzeption ist. Der große europäische Anbieter ist COBI. Die machen sehr, sehr gute Steine. Qualitativ erstklassig, großartige Farben, großartige Drucke. Sie haben auch sehr schön konzipierte Modelle dazu, wenn es um den Modellbau geht. COBIs Zielgruppe sind nicht unbedingt Kinder. Die chinesischen Mitbewerber sind sehr gemischt. Da muss man gucken, wen man rauspicken kann.
Welche Hersteller kannst du da empfehlen?
Thomas Panke: Sobald es um Technic-Konkurrenz zu LEGO geht, ist es CaDA. Da haben sie LEGO aus meiner Sicht bereits überholt. Ich habe sehr viel mehr Spaß an CADA-Technic-Modellen als an LEGO-Technic-Modellen. Sie sind aufwendiger und komplexer, kosten aber die Hälfte. Für Kinder kann ich Qman empfehlen. Die haben ebenfalls sehr tolle Steine und bieten auch die klassischen Spielesets wie Polizeistation, Feuerwehren und allerlei Abenteuersachen. Von der Bautechnik sind die Kinderprodukte etwas einfacher als LEGO. Bei den Erwachsenen-Sets hingegen wird es wieder komplexer. Auch sehr empfehlenswert ist GoBricks. GoBricks ist ein Steine-Hersteller, der aus meiner Sicht die aktuell besten Steine am Markt hat. Von der Klemmkraft und der Weichheit auf LEGO-Level, die Modelle sind aber wesentlich anspruchsvoller. Bei denen bin ich aber nur manchmal unsicher, ob sie sich bei den jeweiligen Designern auch tatsächlich die Erlaubnis eingeholt haben, dass sie das verwenden dürfen. Ich schreibe dann manchmal die Designer direkt an und frage, ob sie auch Geld dafür kriegen. Und da bekomme ich nicht immer positive Antworten zurück. Das ist dann eine unschöne Angelegenheit.
Von welchen Herstellern würdest du die Finger lassen?
Thomas Panke: Auf jeden Fall würde ich die Finger von Lepin lassen. Da ist nicht nur das Packungs-Design von zum Beispiel Star Wars übernommen, sondern auch das Modell selbst. Da ist dann ein Vokal vertauscht und so soll das in Ordnung sein. Das ist ein simples Plagiat. Auch bei Mould King bin ich immer etwas vorsichtiger und frage lieber nochmal nach. Die oben erwähnten Hersteller sind alle in Ordnung.
Wo liegen aus deiner Sicht die größten Schwächen bei Klemmbaustein-Herstellern?
Thomas Panke: Eine Schwierigkeit ist immer, den richtigen Maßstab zu finden. Manchmal werden Sachen versucht, die einfach zu klein geraten sind. Außerdem muss man schauen, dass man die Zielgruppe, also die Kinder, mitnimmt. Ich weiß, dass man mit den Erwachsenen das Geld macht. Aber wenn man als Kind kaum mit Klemmbausteinen in Berührung gekommen ist, wird man wohl auch als Erwachsener keine Sets kaufen. Deswegen sollten die Hersteller den Kindern immer etwas mitgeben, damit die Spaß haben, Steinchen aufeinander zu stecken. Das lassen sehr viele Hersteller leider aus den Augen.
Wie kann man einen fairen Preis bei den Sets bestimmen?
Thomas Panke: Das ist ein sehr komplexes Thema. Die Teile-Anzahl ist jedenfalls irrelevant, wobei das oft herangezogen wird. Man kann jetzt von der Produktionsseite herangehen und schauen, einen gerechtfertigten Preis zu finden oder nach der Nachfrage. Sehr viele Alternativ-Hersteller gehen nach ihren Produktionskosten. Das heißt, dass es Sets gibt, die wahnsinnig toll sind und gut aussehen, aber trotzdem nicht mehr kosten. Weil sich für die Hersteller die Produktionskosten nicht ändern, nur weil das Set hübsch ist. Und dann gibt es Sets mit dem sogenannten Haben-Will-Effekt, weil eine Lizenz draufliegt. Da verlangen die Hersteller dann den sechsfachen Preis, weil die Lizenz stark ist. Ich persönlich gehe auch stark danach, wie lange ich mit einem Set beschäftigt bin. Wenn ich 100 Euro ausgebe, möchte ich auch mindestens einen halben Tag daran bauen. Mir ist die Marke da relativ egal. Für andere ist die Marke dagegen sehr wichtig.
Bei LEGO kritisierst du ja regelmäßig die hohen Preise und sagst, dass sich Otto-Normalverbraucher die Sets oftmals nicht mehr leisten können.
Thomas Panke: Das stimmt auch. LEGO hat die Bodenhaftung verloren. Aber sie verdienen weiterhin sehr, sehr viel Geld. Also dürften die aufgerufenen Preise in Ordnung sein, weil der Handel weiter gewillt ist, diese Preise zu zahlen. Ich würde das nicht tun. Aus meiner Sicht bekommt der Kunde bei einigen Sets viel zu wenig für den Preis. Vor allem im Vergleich zur Konkurrenz. LEGO lebt halt vom Markenbonus. Warum sollten sie nicht 300 Euro für ein Set verlangen, das eigentlich nur 100 Euro wert ist, wenn die Kunden die 300 Euro bezahlen? Langfristig find ich diese Strategie sehr unglücklich, weil man sich einen großen Kundenkreis verprellt, weil der sich das Zeug nicht mehr leisten kann.
Wie stehst du zu interaktiven Klemmbaustein-Sets – wie zB die Super-Mario-Serie von LEGO?
Thomas Panke: Muss man nicht haben. Man kann einen wunderbaren Bogen darum machen und verpasst gar nichts. Mir ist schon klar, dass Kinder ein Smartphone brauchen. Aber LEGO spielen sollte aus meiner Sicht analog laufen – so wie Buch lesen! Ich gebe den Kindern auch keinen Kindle, sondern ein echtes Buch, damit sie sich auch haptisch damit beschäftigen. Dabei ist es natürlich wichtig, was du als Erwachsener vorlebst. Wenn ich so einen Schwachsinn wie LEGO-Video anbiete, kann ich dem Kind gleich das Tablet in die Hand drücken. Aber das ist ja genau das, was man verhindern will. Außerdem finde ich nicht, dass LEGO damit digitale Inhalte gut vermittelt. Das können andere Apps besser.
Sind die Hersteller gezwungen, in die digitale Welt einzusteigen und dementsprechende Angebote anzubieten?
Thomas Panke: Ich glaube, dass sie das fühlen, dass sie gezwungen sind. Wenn sie das gut machen würden, dann kann man ja darüber reden. Was ist gut gefunden habe ist, dass LEGO Minecraft in die analoge Welt gebracht hat. Das macht für mich Sinn. Aber bei den anderen Sets bieten die digitalen Inhalte keinen Mehrwert.
Welche Sets würdest du Kindern für den Einstieg in die Klemmbaustein-Welt empfehlen?
Thomas Panke: Ich würde einfach einen riesigen Haufen an Klemmbausteinen besorgen und die Kinder bauen lassen. Aber dafür braucht es eine gewisse Affinität. Man kann aber auch Sets nach deren Interessen kaufen – also beispielsweise Autos, Pferde oder Dinos. Da springen viele Kinder dann eher an, weil sich ihre Leidenschaft darin spiegelt. Und wenn der Funke einmal entfacht ist, kann schnell ein Feuer darauf entstehen.
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